FDP Langen antwortet BUND auf Fragen zur Kommunalwahl 2021 in Langen

20.02.2021

Uns erreichte folgende Anfrage des BUND

Sehr geehrte Damen und Herren,

kommunale Entscheidungen beeinflussen den Umgang mit den natürlichen Ressourcen und haben Auswirkungen auf den Schutz von Natur und Umwelt.

Bei der Kommunalwahl geht es auch darum, ob und wie unsere Kommune langfristig die Lebensgrundlagen Ihrer Bürger/innen sicherstellen kann.

Der BUND Ortsverband Langen/Egelsbach möchte, dass die Stadt Langen in Sachen Umwelt und Naturschutz vorangeht.

Deshalb haben wir drei konkrete Fragenausgewählt, zu denen wir Sie um Ihre Antwort bitten:

1) Die Stadt Langen ist dem Klimaschutzbündnis beigetreten. Welche Punkte sind auf der Agenda ihrer Partei/Wählervereinigung um den Klimawandel und insbesondere dessen Folgen auf lokaler Ebene abzuschwächen?

2) Wird sich ihre Partei/Wählervereinigung dafür einsetzen, dass es zukünftig zu keinerlei weiteren Waldrodungen zwecks Kiesabbau oder Bebauung kommt?

3) Die Bewahrung der Artenvielfalt ist eine globale Herausforderung. Durch welche Maßnahmen möchte ihre Partei/Wählervereinigung sowohl im innerstädtischen als auch im außerstädtischen Bereich dafür Sorge tragen, dass die Artenvielfalt auf lokaler Ebene erhalten bleibt bzw. gefördert wird?

Wir bitten um Beantwortung der Fragen bis 18. Februar gerne auch direkt per e-mail.

Die Ergebnisse unserer Befragung werden wir veröffentlichen.

Mit freundlichen Grüßen

Rainer Klösel                                             Bernhard Sommer
(1. Vorsitzender)                                       (Stellvertretender Vorsitzender)

BUND OV Langen/Egelsbach


Und hier ist unsere Antworten

Sehr geehrter Herr Klösel,
sehr geehrter Herr Sommer,
liebes Team des BUND OV Langen/Egelsbach,

vielen Dank für Ihr Interesse am Wahlprogramm der FDP Langen. 

Vereine und Gemeinschaften, wie BUND, spiegeln die unterschiedlichen Interessen und Schwerpunkte der Menschen wider und organisieren vor Ort das ehrenamtliche Engagement. Ein solches bürgerliches Engagement entspricht in besonderer Weise dem liberalen Verständnis für die gesellschaftliche Verantwortung des Einzelnen. Wir werden uns stets dafür einsetzen, dass dieses bürgerliche Engagement auch seitens der Verwaltung unterstützt wird und die gebotene Beachtung findet. Daher beantworten wir Ihre Fragen sehr gerne wie folgt:

1. Die Stadt Langen ist dem Klimaschutzbündnis beigetreten. Welche Punkte sind auf der Agenda ihrer Partei/Wählervereinigung um den Klimawandel und insbesondere dessen Folgen auf lokaler Ebene abzuschwächen?

Wir Freie Demokraten geben marktwirtschaftlichen Mechanismen und Anreizen den Vorrang vor Ge- und Verboten. Den schädlichen Einfluss des Menschen auf seine Umwelt konnten wir durch Brennstoffzellen, Fotovoltaik, Wärmepumpen, moderne Baustoffe, Katalysatoren und unzählige weitere Technologien trotz steigender Bevölkerungszahlen deutlich mindern.

Langen sehen wir in der Pflicht, vor Ort Maßnahmen zu ergreifen, um gemäß des Pariser Klimaschutzabkommens dem globalen Klimawandel entgegenzuwirken. Die FDP fordert die Aufstellung und Realisierung von regionalen Energie- und Klimakonzepten, die das Ziel verfolgen, dem Klimawandel entgegenzuwirken. Die Haushaltssituation in Langen ist sehr angespannt. Die Energie- und Klimakonzepte sind daher so zu priorisieren, dass mit dem finanziellen Aufwand der größtmögliche Nutzen erreicht wird.

Wir setzen uns für die Optimierung des Energieverbrauchs von öffentlichen Gebäuden durch intelligente Bedarfssteuerung ein. Die Verwaltung hat hier stetig ihre Kompetenz im Bereich Smart Building auszubauen.

Langen hat in den vergangenen Jahren eine maßlose Wohnbebauung erlebt. Wir sind strikt gegen das vorantreiben dieser maßlosen Bauprojekte. Bei Ausweisung neuer Bau- und Gewerbegebiete ist der Flächenverbrauch zu beachten. Flora-Fauna-Habitat-Flächen wollen wir schützen. Die Nutzung erschlossener Gewerbegebiete geht für uns vor Neuausweisung.

Gerade vor dem Hintergrund der erfolgten maßlosen Bebauung muss für Langen die Ansiedlungen von neuen Arbeitsplätzen und der Breitbandausbau hohe Priorität haben. Langener Einwohner, die am Wohnort oder am Heimarbeitsplatz arbeiten können, reduziert den CO2-Fußabdruck enorm.

2. Wird sich ihre Partei/Wählervereinigung dafür einsetzen, dass es zukünftig zu keinerlei weiteren Waldrodungen zwecks Kiesabbau oder Bebauung kommt?

Die Kiesförderabgabe ist ein wesentlicher Beitrag zur Deckung des Langener Haushalts. Die durchgeführten umfangreichen Renaturierungsmaßnahmen sorgen dabei für Umweltverträglichkeit. Die FDP Langen besucht das Areal regelmäßig und überzeugt sich persönlich vom Fortschritt des Abbaus und der Renaturierung. Dazu hat der Langener Waldsee einen hohen Freizeitwert.

3. Die Bewahrung der Artenvielfalt ist eine globale Herausforderung. Durch welche Maßnahmen möchte ihre Partei/Wählervereinigung sowohl im innerstädtischen als auch im außerstädtischen Bereich dafür Sorge tragen, dass die Artenvielfalt auf lokaler Ebene erhalten bleibt bzw. gefördert wird?

Weltweit erleben wir einen katastrophalen Verlust der Artenvielfalt. Siedlungsgebiete sind oft letzte Rückzugsorte für bedrohte Arten, die in der Agrarlandschaft keinen Lebensraum mehr finden. Dazu wollen wir in der Bevölkerung Sensibilität für dieses Thema schaffen. So setzen wir uns dafür ein, dass der Weltbienentag (20. Mai) und auch andere Gelegenheiten von der Verwaltung genutzt werden, um unsere Mitbürger für das wichtige Thema der Artenvielfalt zu sensibilisieren. Dazu könnte ein städtischer Wettbewerb eingerichtet werden, im Rahmen dessen private Gärten, die zur Artenvielfalt beitragen, prämiert werden.

Bleiben Sie gesund.

Beste Grüße
Ihre FDP Langen